Absolutfeuchte

Die Luft ist ein Gemisch verschiedener Gase, wobei eines dieser Gase der Wasserdampf ist. In jedem Wohnraum ist in der Regel eine gewisse Menge an Wasserdampf enthalten. Diese ist nicht sichtbar, weil der Wasserdampf als Gas im Raum verteilt ist, und wird mit einem Feuchtefühler gemessen.

Die Menge an Wasserdampf, die in der Luft enthalten sein kann, ist begrenzt. Wird mehr Feuchtigkeit zugeführt, als die Luft aufnehmen kann, können sichtbare Nebeltröpfchen entstehen. Umso wärmer die Luft ist, desto mehr Wasserdampf kann in ihr enthalten sein.

 

Was bedeutet absolute Luftfeuchtigkeit?

Die absolute Luftfeuchtigkeit ist der Gehalt an Wasserdampf pro Kubikmeter (g/m³), wird mit einem Absolutfeuchtefühler bestimmt und kann zwischen 0 und einem Maximalwert liegen. Dieser Maximalwert ist von der Lufttemperatur abhängig.

Maximalwert Wasserdampf in Abhängigkeit zur Lufttemperatur

  • Temperatur 10°C -> maximal 9,4 g/m³
  • Temperatur 20°C -> maximal 17,3 g/m³

Wasserdampfgehalt der Luft in Abhängigkeit zur Temperatur und relativen Luftfeuchtigkeit

Abb. 1: Wasserdampfgehalt der Luft in Abhängigkeit zur Temperatur und relativen Luftfeuchtigkeit

 

Wenn der Maximalwert der absoluten Luftfeuchte erreicht ist und weitere Feuchtigkeit zugeführt wird, kondensiert ein Teil des Wassers, was zur Bildung von feinen Nebel oder einem Wasserfilm an kalten Oberflächen führen kann. Solche Kondensation tritt auch auf, wenn die Luft abgekühlt wird und hierdurch die maximale Feuchte unter die tatsächliche Luftfeuchte fällt.

 

Was ist der Unterschied zur relativen Luftfeuchtigkeit?

Die relative Luftfeuchtigkeit %r.F. gibt an, wie viel Prozent des maximalen Wasserdampfgehaltes g/m³ die Luft im Augenblick enthält. So lange die relative Feuchte unter 100% liegt, kann die Luft leicht noch weitere Feuchtigkeit aufnehmen.

Beispiel

  • Bei einer Raumtemperatur von 10°C kann eine maximale Wasserdampfmenge von 9,4 g/m³ aufgenommen werden 
  • Beträgt die relative Feuchte 40% dann können noch 5,64 g/m³ aufgenommen werden (9,4 * 40% = 3,76)
  • Sobald die Wasserdampfmenge von 5,64 g/m³ zugeführt ist, beträgt die relative Feuchte 100% und es wird Kondensation eintreten

 

Wie verhält sich die relative und absolute Luftfeuchtigkeit bei einer Temperaturveränderung?

Relative Luftfeuchtigkeit %r.F.

  • Bei steigender Temperatur sinkt die relative Luftfeuchtigkeit %r.F., da der Maximalwert des Wasserdampfgehalt g/m³ steigt
  • Bei fallender Temperatur steigt die relative Luftfeuchtigkeit %r.F., da  der Maximalwert des Wasserdampfgehalt g/m³ sinkt

 

Absolute Luftfeuchtigkeit g/m³

  • Bei steigender/fallender Temperatur bleibt die absolute Luftfeuchtigkeit g/m³ unverändert, so lange keine Feuchtigkeit hinzugefügt oder entnommen wird

 

Beispiel

Raumtemperatur: 10°C | Max. Wasserdampfmenge: 9,4 g/m³ | aktuelle Wasserdampfmenge: 4,7 g/m³

  • Hieraus ergibt sich eine relative Luftfeuchtigkeit von 50%

 

Heizen der Raumtemperatur auf 20°C | Max. Wasserdampfmenge: 17,3 g/m³ | aktuelle Wasserdampfmenge: 4,7 g/m³

  • Hieraus ergibt sich eine relative Luftfeuchtigkeit von 27%

 

Für das menschliche Wohlbefinden ist in erster Linie die relative Luftfeuchtigkeit relevant!